Neues von der Initiative Zukunft Dorfmitte

Auch 2024 wollen die KetternschwalbacherInnen von der Zukunft Dorfmitte wieder ein paar Veranstaltungen durchführen.  Am 1. Mai ist zunächst ein Spaziergang in den ergrünten Fluren Ketternschwalbachs geplant. Dabei werden die im vergangenen Herbst gepflanzten Apfelbäume besucht und die Schilder mit den Namen der Spender montiert. Begleitet vom Akkordeon werden bekannte Frühlings- und Mailieder gesungen (Texte werden verteilt). Wer unterwegs was essen oder trinken möchte, bringt sich das bitte selbst mit. Den Abschluss findet der Spaziergang an der Grillhütte, wo das Team des Dorfprojekts Getränke und Snacks bereit hält.

Treffpunkt ist am 1. Mai um 14 Uhr am Weinstand neben der Gemeindehalle.

Wir hoffen auf strahlendes Frühlingswetter! Leichter Regen hält uns auch nicht ab. Bei zweifelhafter Wetterlage achten Sie bitte auf die Durchsage der Lautsprecheranlage oder schauen Sie hier nach. 🌷

Was ist die Initiative Zukunft Dorfmitte Ketternschwalbach?

Im Jahr 2021 haben einige KetternschwalbacherInnen zusammengefunden, um erfolgreich am „Wettbewerb Zukunft Dorfmitte“ des Rheingau-Taunus-Kreises teilzunehmen. Daraus entstand die Initiative „Zukunft Dorfmitte Ketternschwalbach“ (ZDK). Es handelt sich bei dieser Gruppe um keinen Verein, sondern um einen losen Zusammenschluss von 15 bis 20 Leuten mit dem gemeinsamen Interesse, etwas für ein lebendigeres Dorfleben zu tun und rund um Ketternschwalbach in erster Linie Apfel-, aber auch andere Obstbäume zu pflanzen.

2021 fand als erste Veranstaltung ein Kelterfest statt und es wurden schon einige Apfelbäume gepflanzt.

Von der finanziellen Förderung des RTK wurde ein (Apfel-)Weinstand gekauft, der am 6. August 2022 bei einem ersten Weinfest eingeweiht wurde. Am 20. August fand eine Apfelweinverkostung und am 02. September ein Kölsch-Abend statt, diese Veranstaltungen wurden erfreulicherweise sehr gut angenommen. Das zweite Kelterfest wurde am 23. Oktober organisiert und der Weinstand anschließend bei einem freundlichen Mitbürger zum Überwintern in dessen Scheune untergestellt.

Mittlerweile wurden rund 30 verschiedene Apfelsorten rund um Ketternschwalbach gepflanzt. Darunter besondere Sorten wie Berkesheimer, Kasseler Renette, Goldparmäne und Florina. Ziel ist es, einen Obstsorten-Wanderweg mit Sortenbezeichnung und Pflanzdatum rund um Ketternschwalbach auszuweisen – für die Bäume können auch Patenschaften übernommen werden, dann kann der Ertrag des Baumes selbst verwertet werden. Insgesamt sollen ca. 70 verschiedene Apfel- und Birnensorten gepflanzt und auf Schildern mit Sortenbezeichnung und Pflanzdatum versehen werden. Bei den geplanten jährlichen Kelterfesten wird frisch gepresster Apfelsaft aus Ketternschwalbacher Äpfeln angeboten.

Auch 2023 fanden wieder drei Veranstaltungen am Weinstand statt: Am 2. Juli ein kleines Erdbeerfest mit Erdbeerbowle, am 29.07. das zweite Äppelwoifest und am 2. September wieder ein Kölsch-Abend. Und am 22.10. fand das dritte Kelterfest statt.

Es wäre toll, wenn sich weitere Helfer*Innen finden würden, die die Idee auch gut finden und bei der einen oder anderen Veranstaltung organisatorisch und/oder auch personell unterstützen möchten.

Interessierte können sich gerne bei Bruno Rauber oder Sandra Häuser melden.

Apfelsortenweg in Ketternschwalbach nimmt Gestalt an

(Bericht in den Hünstetter Nachrichten vom 20.07.2023)

Seit drei Jahren werden unter Anleitung von Bruno Rauber in der Gemarkung Ketternschwalbach Apfelbäume gepflanzt. Am Sonntag, den 16.7. wurden bei einem Rundgang 14 Baumschilder angebracht, die von der Initiative Dorfmitte finanziert wurden. Dazu eingeladen waren die Baumpaten und Interessierte aus Ketternschwalbach. Rund 20 Personen nahmen an dem Rundgang teil. Einzelpersonen und Paare hatten Bäume gespendet, Eltern für ihre Kinder und Großeltern für ihre Enkel. Auf den Schildern steht die Apfelsorte, das Pflanzjahr sowie von wem und für wen der Baum gepflanzt wurde. Inzwischen sind 34 hochstämmige Apfelbäume gepflanzt, bis zum Ziel (70 hochstämmige, unterschiedliche Apfelsorten) ist also fast die Hälfte erreicht. Ziel ist es, in Ketternschwalbach die Tradition mit unterschiedlichsten Apfelbäumen in der Gemarkung wieder zu beleben. Gepflanzt wird an Wegrändern, Feldrainen in Absprache mit den Bauern. Leider werden die Erntemaschinen immer größer, so dass es immer schwieriger wird, geeignete Flächen zu finden. Viele alte Apfelsorten drohen nach und nach zu verschwinden, dem soll mit dieser Initiative entgegengewirkt werden. Bei der nächsten Baumpflanzaktion im Herbst soll deshalb noch stärker auf alte hessische Apfelsorten Wert gelegt werden, sogenannte hessische Raritäten. Auch hier in der Umgebung gab es mehrere heute verschwundene Sorten wie Mensfelder Renette, Kloppenheimer Streifling, Weilburger oder Anhalter (vom Hintertaunus bis zur Lahn). Diese Sorten wieder anzupflanzen und damit zu erhalten, ist eines der Ziele dieser Aktion. Wer sich an dem Projekt beteiligen will, kann sich gerne bei Bruno Rauber melden. Denn: „Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.“ (Rabindranath Tagore, Philosoph)

Bericht aus der Idsteiner Zeitung:

Ketternschwalbacher Weinstand wurde zur Äppelwoi-Hütt
Erste Hünstetter Apfelweinprämierung ein voller Erfolg

Bei herrlichem Wetter, angenehmen Temperaturen und erwartungsvollem Publikum wurde am Samstag, 20. August 2022, um 18 Uhr die Äppelwoi-Hütt im kleinsten Hünstetter Ortsteil Ketternschwalbach eröffnet. Auf die Besucher warteten 40 Portionen Handkäs mit Musigg und Backhausbrot, Spundekäs, Pfefferbeißer und Laugenstangen, vor allem aber 9 verschiedene Apfelweine von Hobbykelterern aus Hünstetten. 27 Testende wagten sich an die sehr unterschiedlichen Apfelweine, ausgestattet mit einem Testbogen und einer großen Laugenbrezel zur Neutralisierung zwischen den Proben. An den einzelnen Tischen wurden intensive Fachgespräche geführt über Spontangärung, Vor- und Nachteile von Hefezusatz, Süße oder Säure der einzelnen Proben, die Fruchtnote beim Abgang, ist die Probe süffig und gefällig oder handelt es sich um einen „Simsengrebsler“, bei dem sich alles zusammen zieht. Ist die Probe naturtrüb oder klar, wie hoch ist wohl der Alkoholgehalt usw. Nach zweieinhalb Stunden wurden die Testbögen ausgewertet und die Preisverleihung durch den stellvertretenden Ortsvorsteher durchgeführt. Den ersten Platz belegte Clemens Scheerer aus Görsroth mit 42 Wertungspunkten dicht gefolgt von Bruno Rauber aus Ketternschwalbach mit 38 Punkten. Dritter wurde Jürgen Wolf aus Wallrabenstein mit 27 Punkten. Der erste Platz war dotiert mit einem Bembel und der Aufschrift „Besser als Pille un Drobbe isch eh gute Schoppe“, was ganz gut zu Clemens passt, ist ja im Streuobstkreis als „Schoppenscheerer“ bekannt. Es zeigte sich, die Hünstetter Apfelweinkultur ist sehr vielfältig und abwechslungsreich, alle Proben fanden ihre Liebhaber und wurden zweistellig bewertet. Das fachkundige Publikum hatte seinen Spaß und quittierte die Preisverleihung mit einem spontanen Applaus.

Wer keinen Apfelwein wollte, konnte auch Wein, Sekt, Bier oder alkoholfreie Getränke trinken. Einen reinen Weinstand haben viele, eine Äppelwoi-Hütt hat bisher nur Ketternschwalbach. Dem Team „Zukunft Dorfmitte“ kann man gratulieren für die originellen Ideen zur Belebung des Dorflebens Ketternschwalbachs.